Heute feiern wir den 70.Jahrestag der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht und das Ende des menschenverachtenden Nazi-Regimes. Der 8.Mai 1945 bedeutete für viele Menschen in den Konzentrationslagern und Gefängnissen die Rettung, für viele kam diese Rettung zu spät.
Trotz der totalitären Herrschaft und der Brutalität des NS-Regimes taten sich dennoch Menschen zusammen, um Widerstand gegen den deutschen Faschismus und seine grausamen Taten zu leisten. Dieser Widerstandskampf war auch ein Kampf, der von Frauen* geführt wurde. Furchtlose Frauen* gaben Verfolgten ein Versteck, waren Fluchthelferinnen oder retteten Menschen direkt vor dem sicheren Tod in Konzentrationslagern.
Widerstand leisteten auch die Frauen* der Rosenstraße: Ihr tagelanger Protest richtete sich gegen die Inhaftierung von jüdischen Menschen in Berlin, die in „Mischehen“ (sic!) lebten. Das am 15.September 1935 in Kraft getretene „Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“ (sic!) untersagte Eheschließungen mit jüdischen Menschen und stellte diese unter Strafe – dieses Gesetz war Teil der antisemitischen und menschenverachtenden Hetze der Nazis. Es würdigte die Menschen herab, schränkte sie ein und führte im späteren Kriegsverlauf dazu, dass sie für Zwangsarbeiten abbestellt oder in den sicheren Tod deportiert wurden. Den Frauen* der Rosenstraße ist es aufgrund ihres öffentlichen Protests und ihres Muts gelungen, dass die Inhaftierten im März 1943 freigelassen wurden. Aufgrund lückenhafter Dokumentation kann nur davon ausgegangen werden, dass fast alle der 2000 Inhaftierten freigelassen wurden – herausragend ist allerdings, dass sogar 25 der Inhaftierten aus dem Konzentrationslager Auschwitz III Monowitz wieder zurückgeholt und entlassen wurden.
Wir danken den Frauen* der Rosenstraße und allen Widerstandskämpfer*innen, die sich gegen den deutschen Faschismus gestellt und für die Befreiung gekämpft haben.
Wir gedenken aller, die ihrer Freiheit beraubt, verfolgt und systematisch ermordet wurden.
Wir stehen in derselben Verantwortung wie die Frauen* der Rosenstraße: Der Kampf gegen Faschismus und Rassismus liegt in unserer Hand. Wir müssen Widerstand leisten, um deutsche Zustände zu bekämpfen!
Für eine befreite Gesellschaft für alle!