Frauen*kampftag 2017 [Bielefeld]

„Der 8. März ist ein feministischer Tag, denn es ist der internationale Weltfrauen*kampftag. Dieser Tag steht für den Kampf gegen das Patriarchat, Sexismus und die systematische Ausbeutung von Frauen*.Vor 100 Jahren gingen die Frauen* auf die Straße, um für das Wahlrecht und Gleichberechtigung zu kämpfen. Heute sind viele der Forderungen immer noch aktuell, auch wenn sich die Kampflinien verschoben haben.

Wir leben in einer Gesellschaft, die durchdrungen ist von patriarchalen Strukturen. Diese Strukturen ordnen Menschenleben in höher- oder minderwertig ein (z.B. Schwarz oder weiß, arm oder reich, vermeintlich stark oder schwach, Mann oder Frau). Sie sind zerstörerisch und ausbeutend. Sie sind Grundlage dafür, dass sich die Diskriminierung, Benachteiligung und die psychische wie auch körperliche Gewalt gegenüber Frauen* fortsetzt. Statistisch gesehen ist jede dritte Frau von sexualisierter Gewalt betroffen.
Schau Dich um, zähl bis drei und verstehe, wie viel das ist…
Wir kämpfen gemeinsam dagegen, dass wir belächelt, benutzt, verdrängt, fremdbestimmt, geschlagen und vergewaltigt werden, egal ob zu Hause, in der Öffentlichkeit oder anderswo!

Wir werden so lange diesen Tag begehen, bis Gleichberechtigung hergestellt ist!
Wir stellen uns gegen jede Ungleichheit und Benachteiligung von Frauen*.

Das Patriarchat ist Überall!
Es ist in der Arbeitswelt zu finden, wenn Arbeitsteilung sexistisch motiviert ist und die sogenannten Frauen*berufe und -aufgaben entwertet und/oder schlechter bezahlt werden oder im Falle der Hausarbeit gar nicht erst gesehen werden.

Es ist in der ganzen Welt zu finden!
In Polen gehen Frauen* auf die Straße, um für das Recht der Abtreibung zu kämpfen. Reproduktive Rechte wie sexuelle Selbstbestimmung, das Recht auf Familienplanung, Gesundheitsvorsorge und Abtreibung sind grundlegend und sollten für Frauen* auf der ganzen Welt erkämpft werden!
In Argentinien kämpfen hunderttausende Frauen* gegen Gewalt und Morde gegenüber Frauen* an und legen ganze Städte lahm.
In Rojava erkämpfen Frauen* eine demokratische Gesellschaft und leisten Widerstand gegen den sexistischen Normalzustand.
In einer Welt, in der Abschottungspolitik Ausbeutung, Flucht und Unterdrückung herrscht, sehen wir rechtspopulistische und antifeministische Haltungen an Boden gewinnen, die diese Prozesse unterstützen und vorantreiben. Es gilt sich ihnen mit aller Kraft entgegenzustellen!

Im Kampf gegen das Patriarchat und solidarisch mit den Frauen*Kämpfen auf der ganzen Welt gehen wir am 8. März gemeinsam auf die Straße.

Denn das Patriarchat ist überall!
Gegen Unterdrückung und Gewaltherrschaft!
Für das gute Leben für Alle überall!
Für geschlechtliche und sexuelle Selbstbestimmung!
Jin! Jiyan! Azadî!

Open to all gender – we should all be femnists!

Wenn wir von Frauen* sprechen, schließen wir Trans*- und Inter*-Menschen und diejenigen, die sich nicht als Frauen verstehen, aber von sexistischer Diskriminierung betroffen sind, mit ein. Die Lebensrealititäten von LesbianGayBisexuellTransInterQueer’s sind geprägt von Ausgrenzung, Diskriminierung, Verfolgung bis hin zu körperlicher Gewalt. Wir wählen den Begriff Frauen*kampftag, um an frühere feministische Kämpfe anzuknüpfen.“